Finanzierungsarten – Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung für Unternehmen

18. Oktober 2023

Alle Finanzierungsarten im Überblick

Inhaltsübersicht

    Inhaltsübersicht

      Unternehmen benötigen für ihr wirtschaftliches und produktives Handeln laufend Kapital. Nicht nur regelmäßige Betriebs- und Lohnkosten, die Warenbeschaffung oder Investitionen müssen finanziert werden. Auch die Überbrückung von Umsatzeinbußen oder Preissteigerungen müssen durch finanzielle Mittel aufgefangen werden, damit ein Betrieb handlungsfähig bleibt. Da Aufwendungen auch dann anfallen können, wenn Erträge noch nicht erwirtschaftet sind, müssen Betriebe sich für die Beschaffung von frischem Kapital mit den unterschiedlichen Finanzierungsarten beschäftigen. Jede der Finanzierungsarten ist durch eigene Kriterien gekennzeichnet, weshalb sich die genaue Information über Hintergründe und Möglichkeiten lohnt.

      Was bedeutet Finanzierung?

      In der Wirtschaftswelt bezeichnet die Finanzierung die Beschaffung von Kapital, zum Beispiel für Investitionen, deren Kosten erst in der Zukunft durch erwartete Einnahmen gedeckt werden können. Um notwendige Anschaffungen im Vorfeld zu finanzieren, stehen mehrere Instrumente für die Kapitalbeschaffung bereit. Unternehmen können auf unterschiedliche Finanzierungsarten zurückgreifen, die sich durch verschiedene Merkmale auszeichnen.

      Welche Anlässe führen zur Notwendigkeit einer Finanzierung?

      Neben der regelmäßigen Notwendigkeit einer soliden Unternehmensfinanzierung führen  insbesondere bestimmte Anlässe dazu, dass Unternehmen zusätzliches Kapital über eine der Finanzierungsarten beschaffen müssen. Zu den Finanzierungsarten, die auf reguläre oder irreguläre Anlässe zurückgehen, gehören zum Beispiel:

      • Gründungsfinanzierung: Anfangsinvestition bei der Unternehmensgründung
      • Entwicklungsfinanzierung: Finanzierung zur Deckung von Kosten für die Neuentwicklung und Weiterentwicklung von Produkten
      • Wachstumsfinanzierung: Finanzierung bei einer Unternehmens- oder Angebotserweiterung, die Neuinvestitionen erfordert
      • Überbrückungsfinanzierung: Kapitaldeckung der Zeitspanne zwischen der Lieferung oder Leistung bis zur Bezahlung durch den Kunden
      • Umfinanzierung: Wechsel von einer Finanzierungsart zu einer anderen, zum Beispiel Ablösung eines Kredits durch Ausgabe von Anleihen
      • Sanierungsfinanzierung: Kapitalbeschaffung für Sanierungsmaßnahmen eines Betriebs
      • Akquisitionsfinanzierung: Finanzierung zum Erwerb oder der Übernahme eines anderen Unternehmens

      Welche zentralen Finanzierungsarten gibt es?

      Grundsätzlich unterscheiden sich die verschiedenen Finanzierungsarten aufgrund ihrer Merkmale nach der Herkunft des Kapitals und nach Eigen- oder Fremdfinanzierung. Demnach gilt die folgende grundlegende Unterscheidung für Finanzierungsarten:

      Die beiden grundlegenden Finanzierungsarten Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung sind insbesondere durch die Rechtsstellung des Kapitalgebers zu trennen, während bei der Innenfinanzierung und Außenfinanzierung das Kapital auf unterschiedliche Herkunft zurückgeht.

      Innenfinanzierung und Außenfinanzierung

      Innenfinanzierung und Außenfinanzierung sind nach der Bezugsquelle des Kapitals abzugrenzen. Während das Unternehmen bei der Innenfinanzierung das Geld selbst bereitstellt, kommt das Geld bei der Außenfinanzierung von außerhalb des Unternehmens. Bei der Innenfinanzierung greift das Unternehmen auf eine Selbstfinanzierung zurück, zum Beispiel durch einbehaltene Gewinne, während bei der Außenfinanzierung Instrumente wie der klassische Kredit oder die Beteiligungsfinanzierung zum Einsatz kommt.

      Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung

      Die Eigenfinanzierung unterscheidet sich von der Fremdfinanzierung durch Befugnisse, die auf die Rechtsstellung des Kapitalgebers zurückgehen. Die Eigenfinanzierung führt dem Unternehmen dauerhaft Kapital zu, indem sie die zufließenden finanziellen Mittel dem Eigenkapital des Unternehmens zuschlägt. Im Gegenzug erhält der Kapitalgeber Anteile am Unternehmen, zum Beispiel über eine Gewinnbeteiligung oder Mitspracherechte. Die Fremdfinanzierung dagegen stellt dem Unternehmen kurzfristiges Geld bereit, ohne Einfluss auf das Unternehmen zu erhalten.

      Folgende Möglichkeiten ergeben sich für die Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung:

      • Innenfinanzierte Eigenfinanzierung: Selbstfinanzierung durch Gewinne, Umschichtung von Vermögen und Abschreibungen
      • Außenfinanzierte Eigenfinanzierung: Finanzierung durch Beteiligungen oder Erhöhung von Einlagen
      • Innenfinanzierte Fremdfinanzierung: Finanzierung durch Rückstellungen
      • Außenfinanzierte Fremdfinanzierung: Finanzierung durch Kreditnahme oder Darlehen, sowie durch Factoring oder Leasing

      Überblick über die Finanzierungsarten und ihre Schnittmengen

      Möglichkeiten der Außenfinanzierung

      • Kreditfinanzierung: Gläubiger ist Kapitalgeber
      • Einlagenfinanzierung: Eigentümer oder Mitarbeiter ist Kapitalgeber
      • Beteiligungsfinanzierung: Eigentümer oder Mitarbeiter ist Kapitalgeber

      Möglichkeiten der Innenfinanzierung

      • Selbstfinanzierung aus Unternehmenserträgen
      • Finanzierung aus Abschreibungen
      • Finanzierung aus Umschichtungen des Vermögens
      • Finanzierung aus Rückstellungen

      Zur Fremdfinanzierung gehören

      • Kreditfinanzierung
      • Finanzierung aus Rückstellungen

      Zur Eigenfinanzierung gehören

      • Einlagenfinanzierung
      • Beteiligungsfinanzierung
      • Selbstfinanzierung aus Unternehmenserträgen
      • Finanzierung aus Abschreibungen
      • Finanzierung aus Umschichtungen des Vermögens

      Alternative Finanzierungsarten – Neue Wege der Kapitalbeschaffung

      Neben den klassischen Möglichkeiten zur Finanzierung von Kapitalbedarf können Unternehmen auch auf alternative Finanzierungsarten zurückgreifen, wie zum Beispiel auf

      • Leasing
      • Sale-and-Lease-Back
      • Factoring
      • Mezzanine Finanzierung

      Leasing – Kurz erklärt

      Das Leasing ist eine Finanzierungsart, die eine besondere Form des Kredits stellt und als Ersatzkredit, beziehungsweise als Kreditsubstitut gilt. Die Finanzierungsmethode ist eine Nutzungsüberlassung und mit einem klassischen Mietvertrag vergleichbar. Sie stellt ein Rechtsgeschäft über ein Leasingobjekt zwischen einem Leasinggeber und einem Leasingnehmer. Dabei finanziert der Leasinggeber ein Leasingobjekt, das er dem Leasingnehmer zum Gebrauch überlässt. Dieser zahlt für die Nutzung des Leasingobjekts eine monatliche Rate an den Leasinggeber. Der Leasinggeber bleibt rechtlicher Eigentümer des Leasingobjekts, während der Leasingnehmer darüber verfügen darf. Im Unterschied zum klassischen Mietvertrag fällt bei Abschluss eines Leasingvertrags in der Regel eine Anzahlung an, die der Leasingnehmer als Leasingsonderzahlung leistet. Im Fahrzeugleasing wird das Leasing auch ohne Anzahlung angeboten.

      In welchen Bereichen wird Leasing angeboten?

      Grundsätzlich bietet der Markt inzwischen für sämtliche Wirtschaftsbereiche das Leasing an, wie zum Beispiel für folgende Branchen:

      • Produktionsbetriebe
      • Medienunternehmen
      • Fitnessunternehmen
      • Medizin und Pflege
      • Textilbranche
      • Landwirtschaft
      • Freizeitunternehmen
      • Bestattungsunternehmen
      • und viele mehr

      Zu den Leasingobjekten gehören zum Beispiel:

      • Kraftfahrzeuge mit LKW und PKW
      • Nutzfahrzeuge
      • Elektroautos
      • Firmenfahrräder und E-Bikes
      • Maschinen und Anlagen
      • Baumaschinen
      • Land- und Forstmaschinen
      • Boote
      • Arbeits- und Hebebühnen
      • Medientechnik
      • Veranstaltungstechnik
      • Photovoltaik-Anlagen
      • Ausstattung für IT
      • Ladeneinrichtungen
      • Nutztierhaltung
      • Gebrauchte Objekte
      • und viele mehr

      So funktioniert das Leasing

      Leasinganbieter übernehmen mit der Finanzierung des Leasingobjekts die vollständigen Kosten für dessen Anschaffung. Der Kunde erhält durch das Leasing ein uneingeschränktes Nutzungsrecht über das Objekt. Die Modalitäten für das Leasing werden durch einen Leasingvertrag zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer genau geregelt. Nach Ablauf der im Vertrag festgesetzten Leasingdauer geht das Leasingobjekt wieder an den Leasinggeber zurück. Dieser verkauft den Gegenstand in der Regel an einen Dritten für den verbliebenen Restwert.

      Welche Vorteile bietet Leasing?

      Das Leasing stellt seit vielen Jahren das beliebteste Finanzierungsinstrument insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Der Grund für die Attraktivität der Finanzierungsart liegt in ihren Vorteilen, die gerade Unternehmen mit dünner Kapitaldecke zugute kommen, wie zum Beispiel:

      • Verbesserung der Liquidität
        Das Leasing bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihr Leasingobjekt in neuem Zustand zu erhalten, ohne den Gegenwert als Kapitalbetrag aufbringen zu müssen. Ohne den Einsatz von Eigen- oder Fremdkapital verfügt der Betrieb über einen Gegenstand, den er für sein wirtschaftliches Handeln gewinnbringend einsetzen kann. Auf diese Weise schont das Unternehmen eigene finanzielle Mittel und verbessert somit seine Liquidität.
      • Erhaltung der Flexibilität
        Abhängig von der Leasingart bietet diese Finanzierungsart die Möglichkeit für den Kunden, das Leasingobjekt zu kaufen, zurückzugeben, oder aber den Leasingvertrag zu verlängern. Damit eröffnet das Leasing dem Leasingnehmer verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, durch die er auf aktuelle Entwicklungen oder neue Bedingungen optimal reagieren kann.
      • Optimale Berechenbarkeit
        Das Leasing basiert auf festen monatlichen Raten, die eine optimale Planbarkeit für den Leasingnehmer gewährleisten. Während des gesamten Vertragszeitraums kann er mit unveränderlichen Kosten kalkulieren und zugleich vollumfänglich über den geleasten Gegenstand verfügen.
      • Individualität bei der Vertragsgestaltung
        Zentrale Parameter des Leasingvertrags sind stets Verhandlungssache zwischen dem Leasinggeber und Leasingnehmer. Der Ratenplan kann daher auf die individuellen Verhältnisse des Betriebs als Leasingnehmer eingestellt werden, sodass sich die Höhe der monatlichen Rate nach dem betrieblichen Umsatz richtet. Da sich die Raten auf die Nutzungsdauer verteilen, ermöglicht das Leasing eine Finanzierung des Gegenstands, die im Vorfeld genau kalkuliert und auf die Kapazitäten des Betriebs eingestellt werden kann.
      • Steuerliche Vorzüge
        Die monatlichen Raten des Leasings sind bei gewerblicher Nutzung des Leasingobjekts als Betriebsausgabe in vollem Umfang absetzbar. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass der Vertrag eine Leasingdauer zwischen 40 bis 90 % der üblichen Nutzungsdauer gemäß der AfA-Tabellen festsetzen muss. Das ermöglicht eine Variabilität der Laufzeit, die Unternehmen zur Steuerersparnis nutzen können. Denn je kürzer die Laufzeit für das Leasing angesetzt wird, umso höher fallen die monatlichen Raten aus, die das Unternehmen steuerlich geltend machen kann. Unternehmen können bei der Ausgestaltung des Leasingvertrags Steuervorteile mit finanzieller Belastung durch Leasinggebühren optimal gestalten und von der hohen Flexibilität profitieren.
      • Bonität durch Bilanzneutralität
        Bilanzierende Unternehmen setzen lediglich die monatlichen Leasingraten als Betriebsausgaben in der Gewinn- und Verlustrechnung ihrer Bilanz an, während das Leasingobjekt dort nicht in Erscheinung tritt. Denn es bleibt Eigentum des Leasinggebers. Die Anschaffung nimmt in der Folge keinen Einfluss auf die Eigenkapitalquote des Unternehmens. Da die Eigenkapitalquote nicht absinkt, verbessert das Leasing die Bonität des Unternehmens.

      Welche Nachteile gehen mit Leasing einher?

      Abhängig von der Ausgestaltung des Leasingvertrags wird der Leasingnehmer nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht zum Eigentümer des Leasingobjekts. Damit geht nicht nur der Verlust der Nutzungsmöglichkeit einher. Auch eine weitere Verfügung in Form eines Weiterverkaufs oder einer Vermietung an einen Dritten ist dann nicht gegeben. Daher lohnt es sich für Leasingnehmer, bereits im Vorfeld eine Leasingart zu wählen, die den eigenen Anforderungen und Bedürfnissen am besten entspricht.

      Welche Leasingarten stehen zur Verfügung?

      Da sich die Finanzierungsart Leasing steigender Beliebtheit erfreut, haben Leasinganbieter ihr Angebot stetig erweitert und an die Anforderungen ihrer Kunden angepasst. Zu den individuellen Leasingarten gehören zum Beispiel:

      • Restwert-Leasing
        Beim Restwert-Leasing legen die Vertragspartner den Wert des Leasingobjekts fest, das es am Ende der Vertragslaufzeit haben wird. Der Vertrag berücksichtigt dabei den Verkehrswert des Objekts, der nach Ablauf der Vertragslaufzeit gegeben ist und beziffert diesen als Restwert. Als Kriterien für den Restwert gelten im Kfz-Leasing die gefahrenen Kilometer, der Zustand des Fahrzeugs sowie die Situation auf dem Markt für Gebrauchtwagen. Der Restwert ist eine Schätzung, die die Basis für die Berechnung der Leasingraten stellt. Je höher der Restwert geschätzt wird, desto niedriger fallen die monatlichen Raten aus.
      • Null-Leasing
        Das Null-Leasing ist ein Marketinginstrument, das Leasinggeber einsetzen, um ihr Angebot als möglichst günstig anzupreisen. Dabei bieten Leasinggeber ihr Leasingobjekt ohne Mehrkosten zum Listenpreis an, indem sie keine Zinsen veranschlagen. Dabei wird allerdings oft übersehen, dass der Listenpreis nicht den Marktpreis widerspiegelt, der sehr viel günstiger ausfallen kann.
      • Leasing ohne Anzahlung
        Leasing ohne Anzahlung bietet die Nutzung für einen Gegenstand, ohne dafür zu Vertragsbeginn eine Anzahlung leisten zu müssen. Entfällt die Anzahlung, steigt in der Folge die monatliche Leasingrate oder aber der Restwert des Gegenstands.
      • Kilometer-Leasing
        Das Kilometer-Leasing legt die wahrscheinliche Nutzung des Gegenstands als Basis für die Berechnung der monatlichen Raten und des Restwerts fest. Die endgültige Abrechnung der Leasingkosten erfolgt am Ende der Vertragslaufzeit. Hat der Leasingnehmer die veranschlagte Kilometerzahl im Zuge der Nutzung unterschritten, erhält er eine Vergütung, während für die Überschreitung eine Nachzahlung anfällt.
      • Vertrag mit Andienungsrecht
        Mit dem Andienungsrecht hält der Leasinggeber das Recht, dem Leasingnehmer das geleaste Objekt zum Kauf anzubieten. Als Kaufsumme wird der im Vorfeld ermittelte und vertraglich festgesetzte Restwert zum Ansatz gebracht.
      • Teilamortisationsvertrag
        Der Teilamortisationsvertrag wird dem Restwert-Leasing zugrunde gelegt. Bei der Teilamortisierung decken die gezahlten Leasingraten am Ende der Vertragslaufzeit die Gesamtkosten für die Anschaffung, Finanzierung und Verwaltung des Leasingobjekts nicht ab. In der Folge verbleibt ein Restwert, der im Vertrag mit einem Betrag genau beziffert wird. Das Leasingobjekt verbleibt am Ende der Vertragslaufzeit als Eigentum beim Leasinggeber, der dem Leasingnehmer den Kauf anbieten kann.
      • Vollamortisationsvertrag
        Wird ein Vollamortisationsvertrag beim Leasing vereinbart, decken die Leasingraten am Ende der Vertragslaufzeit die Kosten des Leasinggebers zuzüglich seines Gewinns vollständig ab. Die monatlichen Raten sind bei einer Vollamortisation entsprechend höher angesetzt als bei einem Teilamortisationsvertrag. Für das Ende der Grundmietzeit kann eine Option zum Kauf oder zur Verlängerung des Leasings vereinbart werden, um den Restwert auszugleichen.

      Finanzierung durch Sale-and-Lease-Back – Kapital durch Eigentümerwechsel

      Das Sale-and-Lease-Back wird auch als Rückmietkauf bezeichnet und stellt eine Finanzierungsart, die Kapital durch den Verkauf von Vermögenswerten verschafft, um sie zur weiteren Nutzung zurück zu leasen. Mit der Finanzierungsart können Unternehmen gebundenes Kapital freisetzen und so für eine Verbesserung ihrer Liquidität sorgen.

      Wie funktioniert das Sale-and-Lease-Back?

      Ein Unternehmen, das über Vermögenswerte aus Anlagevermögen verfügt, verkauft einen Gegenstand an einen Leasinggeber. Nachdem der Verkauf abgewickelt ist und der Kaufpreis vereinnahmt ist, least das Unternehmen den Gegenstand seines neuen Eigentümers, dem Leasinggeber zurück. In einem Leasingvertrag vereinbaren beide Parteien die Modalitäten, wie Leasingrate, Leasingdauer und Restwert, sowie die Art des Leasingvertrags. Mit der Zahlung der monatlichen Leasingraten erhält das Unternehmen als Verkäufer des Gegenstands das Verfügungsrecht, während der Käufer als Leasinggeber dessen Eigentümer wird.

      Welche Vermögenswerte kommen für Sale-and-Lease-Back in Frage?

      Für das Sale-and-Lease-Back können materielle und immaterielle Vermögenswerte eingesetzt werden, wie zum Beispiel:

      • Immobilien
      • Grundstücke
      • Maschinen
      • und mehr

      sowie

      • Patente
      • Marken
      • Urheberrechte
      • und mehr

      Welche Vorteile hat Sale-and-Lease-Back?

      • Kapitalzufuhr ohne Handlungseinschränkung
        Durch Sale-and-Lease-Back können Unternehmen ihrem Betrieb Kapital zuführen, ohne auf die Nutzung von Vermögenswerten zu verzichten.
      • Verbesserte Liquidität
        Die Kapitalzufuhr verbessert und stabilisiert die Liquidität des Unternehmens, ohne eine Einbuße in der Handlungsfähigkeit hinnehmen zu müssen.
      • Verbesserung von Bilanz und Bonität
        Das zugeführte Kapital verringert die Bilanzsumme und verbessert die Eigenkapitalquote. In der Folge steigt die Bonität und die Innenfinanzierung wird gestärkt, wodurch sich die Kreditwürdigkeit verbessert.
      • Steuervorteile
        Die monatlichen Leasingraten, die beim Sale-and-Lease-Back vereinbart werden, können in voller Höhe zu den Betriebskosten gezählt und steuerlich geltend gemacht werden.
      • Unabhängigkeit
        Die Finanzierungsart Sale-and-Lease-Back verschafft Unternehmen Unabhängigkeit von Kreditgebern und bewahrt eine eigenständige Unternehmensführung.

      Welche Nachteile gibt es beim Sale-and-Lease-Back?

      • Mangelhafte Flexibilität
        Im Zuge des Leasingvertrags wird eine Laufzeit festgelegt, die einzuhalten ist. Eine Aufhebung des Vertrags ist nicht oder nur mit Verlusten möglich, wodurch das Unternehmen während der Laufzeit des Leasings gebunden ist.
      • Teure Finanzierungsart
        Das Sale-and-Lease-Back kann abhängig von den vereinbarten Modalitäten im Vergleich zu einem Darlehen teuer sein. Es ist damit zu rechnen, dass beim Verkauf des Vermögenswertes an einen Leasinggeber ein Kaufpreis angesetzt wird, der unterhalb des regulären Wertes und der Gesamtsumme der Leasingraten liegt, da der Käufer einen Gewinn einkalkuliert.

      Finanzierung mit Factoring – Aufbruch für den Mittelstand

      Mit dem Factoring steht Unternehmen eine Finanzierungsart zur Verfügung, die zu einer schnellen Liquidität führt, indem es die Forderungsabwicklung beschleunigt. Dabei verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Factor, der diese sofort bezahlt und damit zum Gläubiger der Unternehmenskunden wird. In der Folge übernimmt der Factor das Forderungsmanagement zum Teil oder ganz. Das Factoring hat sich zum attraktiven und gefragten Finanzierungsinstrument für den Mittelstand entwickelt.

      Wie läuft das Factoring ab?

      Das Factoring ist ein Forderungsverkauf, der eine Veränderung von Rechtsverhältnissen nach sich zieht. Ein Unternehmen, das als Factoringnehmer agiert, verkauft seine Forderungen, die es gegenüber seinem Kunden hat, an ein Factoringunternehmen, das als Factor bezeichnet wird. Mit dem Forderungsverkauf geht die Schuld des Kunden, die er aus einer offenen Rechnung gegenüber dem Unternehmen hat, vom Rechnungssteller als bisherigen Gläubiger auf den Factor über. Dieser wird mit dem Kauf der Forderung zum neuen Gläubiger des Unternehmenskunden.

      Welche Bedeutung hat das Factoring?

      Mit dem Factoring können Unternehmen den Zahlungseingang für ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unabhängig von deren Fälligkeit nahezu sofort erhalten. Damit beschaffen sie sich schnell Kapital, das andernfalls durch Zahlungsziele oder Zahlungsverzögerungen gebunden bliebe. Mit der Übernahme der Forderungen übernimmt der Factor das sogenannte Delkredere-Risiko und somit das Risiko von Zahlungsausfällen.

      Für welche Unternehmen ist Factoring geeignet?

      Das Factoring hat sich insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen als attraktive Finanzierungsart durchgesetzt. Inzwischen bieten eine wachsende Anzahl von Factoringanbietern auf dem Markt ihre Dienste mit flexiblen und individuellen Angeboten an. Da Factoring voraussetzt, dass eine Lieferung oder Leistung zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung vollständig erbracht ist, bietet sich die Finanzierungsart insbesondere für den Handel und das produzierende Gewerbe, sowie für Dienstleistungsbetriebe an. Zudem eignet sich das Factoring für Betriebe, auf die folgende Kriterien zutreffen:

      • Viele sich wiederholende und gleichbleibende Forderungen
      • Lange Zahlungsziele
      • Starkes Wachstum führt zu einem hohen Bedarf an Liquidität
      • Hohe Kosten für Waren- oder Materialbeschaffung
      • Besonders starkes Bedürfnis nach Absicherung gegen Zahlungsausfälle
      • Geringe Kapitaldecke bei hoher Zahlungsbelastung

      Wann ist Factoring ungeeignet?

      Da das Factoring voraussetzt, dass der Anlass für Forderungen nicht anfechtbar und somit rechtskräftig ist, können Forderungen aus Teil- und Abschlagsrechnungen nicht verkauft werden. Betroffen sind insbesondere Architekten und das Baugewerbe. Auch Vorschussforderungen bei Vermietung und Verpachtung erfüllen die Voraussetzungen für Factoring nicht. Zudem schließen Factoringunternehmen in der Regel mit Unternehmen, die jünger als zwei Jahre sind oder mit Unternehmen, deren Kunden im Ausland ansässig sind, keine Verträge ab.

      Welche Vorteile und Nachteile gehen mit dem Factoring einher?

      Das Factoring bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile:

      • Stabilisierung der Liquidität
        Der Factoringnehmer erhält 80 bis 90 % seiner Forderung innerhalb von 48 Stunden vom Factor und somit innerhalb von sehr kurzer Zeit einen Großteil seiner Außenstände. Mit der Beschleunigung seiner Zahlungseingänge stehen finanzielle Mittel zur unmittelbaren Verfügung und sorgen so für eine optimale Handlungsfreiheit.
      • Verbesserung der Finanzplanung
        Mit der Stabilisierung der Liquidität erhält das Unternehmen eine sichere Basis, um seine Finanzierung zu planen. Die Beschleunigung der Zahlungseingänge sorgt für Unabhängigkeit von Zahlungsverzögerungen und -ausfällen in der Planung von Investitionen.
      • Unabhängigkeit von Fremdfinanzierung
        Dank der verbesserten Liquidität stehen die Mittel für Finanzierungen bereit, ohne hierfür Kredite aufnehmen zu müssen.
      • Entlastung der Buchhaltung
        Durch die Auslagerung des Forderungsmanagements können Unternehmen Ausgaben für die Administration einsparen und Mitarbeiter vermehrt in produktiven Bereichen einsetzen.
      • Verbesserung des Kundenservice
        Da das Factoring Unternehmen von Zahlungseingängen auf Basis ihrer Forderungen unabhängig macht, können sie ihren Kunden längere Zahlungsziele einräumen.
      • Verbesserung der Bonität
        Mit der Verbesserung der Liquidität geht zugleich eine Verkürzung der Bilanz einher. Denn die verkauften Forderungen werden aus der Bilanz herausgenommen, sodass kein hoher Forderungsbestand vorhanden bleibt, während das Kapital aus den Forderungen zur Verfügung steht. Die verbesserte Kapitalquote nimmt positiven Einfluss auf die Bonität und somit auf die Kreditwürdigkeit des Unternehmens.
      • Risikominimierung
        Das Factoring überträgt in der Regel das Ausfallrisiko auf dem Factor, sodass das Unternehmen insbesondere von einer Stabilisierung seiner Liquidität und in der Folge von einer verbesserten Finanzplanung profitiert.

      Das Factoring weist auch einige Nachteile auf:

      • Kosten
        Da der Factor im Zuge seiner Tätigkeit einige Dienstleistungen ausführt, fallen hierfür entsprechende Kosten an.
      • Beeinträchtigung in der Kundenbeziehung
        In der Regel erfahren die Kunden des Unternehmens, dass ihre Rechnung an einen Dritten verkauft wurde. Kunden können das negativ auffassen, wobei die Kundenbeziehung beeinträchtigt wird.

      Mezzanine Finanzierung – Mischung mit Potenzial

      Die Mezzanine Finanzierung ist eine Mischform mit Anteilen von Fremdfinanzierung, wie zum Beispiel einem Darlehen und von Eigenfinanzierung, wie beispielsweise Beteiligungen. Mezzanines Kapital kommt nicht von Kreditinstituten, sondern von dritten Geldgebern außerhalb des Unternehmens. Unternehmen setzen Mezzanine Finanzierung insbesondere ein, um Eigenkapital zu erhöhen oder Wachstumsphasen zu finanzieren. Für die Mezzanine Finanzierung als Verbindung von Fremd- und Eigenkapital kommen verschiedene Instrumente zum Einsatz, wie zum Beispiel:

      • Nachrangdarlehen
        Mit dem Nachrangdarlehen stellen sich Mezzanine Kapitalgeber auf einen hinteren Rang der Gläubiger. Kommt es zu einer Insolvenz, gelten ihre Forderungen gegenüber den anderen Gläubigern als nachrangig. Daher übernehmen Mezzanine Kapitalgeber ein höheres Risiko.
      • Anleihen
        Wandelanleihen und Optionsanleihen sind Schuldverschreibungen, mit denen der Kapitalgeber das Recht erhält, die Rückzahlung seines Mezzanine Kapitals bei Fälligkeit zu verlangen. Alternativ kann er mit Aktien Unternehmensanteile erhalten.
      • Stille Beteiligungen
        Bei der stillen Beteiligung tritt der Kapitalgeber nach außen nicht in Erscheinung. Er hat kein Recht auf Mitsprache, aber auf Information und Kontrolle. Der stille Teilhaber erhält für seine Kapitaleinlage eine Gewinnbeteiligung.
      • Genussscheine
        Der Mezzanine Kapitalgeber kommt neben einer Gewinnbeteiligung in den Genuss von Rechten, die urkundlich bestätigt werden.

      Welche Vorteile hat die Mezzanine Finanzierung?

      • Mit der Mezzanine Finanzierung verschaffen sich Unternehmen finanzielle Mittel, ohne Mitspracherechte im operativen oder langfristigen Geschäft abzugeben. Mezzanine Kapitalgeber erhalten keinen Einfluss auf die Geschäftsführung.
      • Unabhängigkeit von Kreditgebern
        Das Mezzanine Kapital stammt nicht von Banken, sondern von Dritten. Dadurch bleibt das Unternehmen frei von einer Abhängigkeit von Kreditinstituten.
      • Verbesserung von Bilanz und Bonität
        Da das Mezzanine Kapital finanzielle Mittel ins Unternehmen bringt, verbessert sich mit der Kapitalquote die Bilanz und somit die Bonität des Unternehmens.
      • Verbesserung der Liquidität
        Mit der Bereitstellung finanzieller Mittel wird die Liquidität verbessert, ohne dafür Sicherheiten stellen zu müssen.
      • Flexible Rückzahlung
        Die Rückzahlung von Mezzanine Kapital kann sich an der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens ausrichten. Kommt es zu hohen wirtschaftlichen Erträgen, kann Mezzanine Kapital in hohen Beträgen zurückgezahlt werden.

      Welche Nachteile zeigt die Mezzanine Finanzierung?

      • Hohe Kosten
        Da das Risiko für die Kapitalgeber der Mezzanine Finanzierung hoch ist, fallen höhere Kosten an als für den klassischen Finanzierungskredit.
      • Zeitbegrenzung
        Mezzanine Kapital steht nur für eine festgelegte Zeit und nicht dauerhaft zur Verfügung.

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