Kapital

Definition – Kapital

Kapital ist die Grundlage für wirtschaftliches Handeln und umfasst Mittel, die zur Gewinnerzielung eingesetzt werden. Das zeigt auch die Wortherkunft: „capitale“ ist italienisch und bedeutet „Grundsumme“. In der Volkswirtschaft ist es ein zentraler Produktionsfaktor.

Kapital in der Volkswirtschaft

Das Kapital ist einer der vier Produktionsfaktoren neben Arbeit, Wissen und Boden und umfasst alle Mittel zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen.

 

Arten von Kapital in der Volkswirtschaft

 

– Sachkapital: Materielle Gegenstände wie Gebäude, Maschinen und Werkzeuge.

– Geldkapital: Finanzielle Mittel für die Produktion.

– Realkapital: Kombination aus Sach- und Geldkapital.

– Humankapital: Leistungspotenzial der Arbeitskräfte.

– Boden: Naturressourcen wie Rohstoffe und Grund.

Kapital in der Betriebswirtschaft

In der Betriebswirtschaft wird Kapital in den Passiva der Bilanz ausgewiesen, was die Herkunft der Mittel zeigt.

 

Die Grundstruktur der Bilanz besteht aus Aktiva und Passiva. Die Aktiva, also das Vermögen, umfassen sowohl das Anlagevermögen als auch das Umlaufvermögen. Zum Anlagevermögen gehören immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen. Das Umlaufvermögen umfasst hingegen Vorräte, Forderungen, Kassenbestand und Bankguthaben.

 

Die Passiva, also das Kapital, setzen sich aus Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zusammen. Das Eigenkapital umfasst dabei den Jahresüberschuss, Gewinnrücklagen und gezeichnetes Kapital. Rückstellungen beinhalten Verpflichtungen wie Pensionen und Steuern. Verbindlichkeiten umfassen wiederum Lieferantenkredite, Bankdarlehen und Anleihen.

 

Es gibt zwei Hauptarten in der Bilanz:

 

Eigenkapital und Fremdkapital. Ersteres ist unbefristetes, zinsfreies Kapital ohne Rückzahlungsansprüche. Fremdkapital hingegen wird von Dritten bereitgestellt und muss zurückgezahlt werden.

Unterschied zwischen Kapital und Liquidität

Das Kapital umfasst das gesamte Vermögen eines Unternehmens, während Liquidität den sofort verfügbaren Geldanteil – also flüssige Mittel – bezeichnet. Hat ein Unternehmen viel Kapital, weist aber eine geringe Liquidität auf, führt das zwangsläufig zu Problemen in betrieblichen Aufrechterhaltung.

 

Was ist der Kapitalmarkt?

Der Kapitalmarkt ist ein Handelsplatz zur Kapitalbeschaffung, der Unternehmen mit Geldgebern verbindet.

Kriterien von Eigenkapital

Gebunden: Es steht temporär nicht zur Verfügung, da es in bestimmten Investitionen wie Materialkäufen oder Bauvorhaben gebunden ist. Erst nach Abschluss dieser Projekte wird das Kapital wieder freigesetzt und kann in den Produktionsprozess einfließen.

 

Gezeichnet: Das ist das Stammkapital einer Kapitalgesellschaft, muss dauerhaft zur Verfügung stehen und wird bei der Gründung von den Gesellschaftern eingezahlt. Es dient als Haftungsmasse gegenüber Gläubiger, wobei die Haftung der Gesellschafter auf die Höhe ihrer Einlagen begrenzt ist.

 

Kapitalvermögen: Die Bedeutung von Anlagekapital sind Einkünfte aus Kapitalanlagen, wie Dividenden aus Aktien oder Zinsen aus Anleihen. Es spielt eine wichtige Rolle in der langfristigen Finanzplanung eines Unternehmens, da es eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt.