Kapital

Kapital – Definition, Arten, Anwendung für Unternehmen

Kapital liefert die Grundlage für wirtschaftliches Handeln. Der Begriff Kapital ist in der Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft mit unterschiedlichen Bedeutungen hinterlegt und bezeichnet generell Mittel, die von denen, die darüber verfügen, gewinnbringend eingesetzt werden.

Definition – Begriff Kapital

Der deutsche Begriff „Kapital“ geht zurück auf das italienische „capitale“, der im Bankenwesen für „Grundsumme“ verwendet wird und mit den Begriffen „Geld, Finanzen“ oder „Barschaft“ synonym steht. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Kapital Geld- und Sachwerte, die für eine gewinnbringende Produktion eingesetzt werden können. Im Unternehmensbereich wird der Begriff Kapital für das Vermögen von Unternehmen eingesetzt, wo er auch abhängig von seiner Verwendung als Grundkapital oder Anlagekapital bezeichnet wird. Daneben steht Kapital im Unternehmen auch für Geldmittel, die für einen gewinnbringenden Einsatz zur Verfügung stehen. Kapital kann aber auch einen Bargeldbestand bezeichnen, der für einen bestimmten Zweck bereitgestellt ist.

Bedeutung von Kapital

Kapital hat eine zentrale Bedeutung als Produktionsfaktor in der Volkswirtschaft und als Liquiditätsgrundlage für Betriebe.

Der Begriff Kapital in der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftstheorie definiert neben Arbeit, Wissen und Boden das Kapital als den übergeordneten der notwendigen Produktionsfaktoren und fasst damit den Bestand an Ausstattung in einem Betrieb, um Güter zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen, zusammen. Dabei ist es nicht von Bedeutung, woher das Kapital stammt, sondern dass es dem Betrieb zur Verfügung steht.

Die Volkswirtschaft unterscheidet grundsätzlich vier Produktionsfaktoren:

  • Kapital: sämtliche Mittel, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung stehen sowie der Bestand sämtlicher Güter und Dienstleistungen.
  • Arbeit: Einsatz von Menschen in der Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Arbeit ist variables Kapital, das von der Gesellschaftsstruktur und deren Angebot an Arbeitskräften abhängig ist.
  • Wissen: Expertise, die in Produktion und Entwicklung von Gütern und Dienstleistungen zum Einsatz kommt.
  • Boden: Mittel, die die Natur zur Herstellung von Gütern liefert, wie zum Beispiel Rohstoffe.

Was bedeuten die Produktionsfaktoren?

Alle Produktionsfaktoren zusammen ergeben das Bruttoinlandsprodukt eines Landes, das das volkswirtschaftliche Kapital und damit die potenzielle Leistungsfähigkeit des Landes beziffert. Die beiden Faktoren Arbeit und Kapital können in ihrem Zusammenwirken gegeneinander variieren, da Arbeitskraft im Zuge von technologischem Fortschritt durch Maschinen ersetzt werden kann.

Arten von Kapital in der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaft kennt verschiedene Arten an Kapital:

  • Sachkapital
  • Geldkapital
  • Realkapital
  • Humankapital
  • Boden

Sachkapital

Materielle Gegenstände eines Betriebs, die zur Produktion von Gütern oder zur Dienstleistung eingesetzt werden, zählen zum Sachkapital. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Betriebsgebäude
  • Betriebsgelände
  • Lagerhallen
  • Fuhrpark
  • Wege und Straßen
  • Büroausstattung
  • Werkstätten
  • Produktionsmittel
  • Werkzeuge
  • Maschinen
  • Patente
  • Lizenzen
  • Infrastruktur
  • Computersysteme
  • und viele mehr

Geldkapital

Geldkapital bezeichnet Geldmittel, über die ein Betrieb verfügen kann, um Güter zu produzieren oder Dienstleistungen bereitzustellen. Geldkapital ist zwingend erforderlich, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und stellt somit eine existenzielle Grundlage.

Realkapital

Das Realkapital bezeichnet die zur Verfügung stehende Ausstattung an Mitteln für die Produktion von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen. Dazu gehört nicht nur das Geldkapital, sondern auch alle weiteren materiellen Mittel, die für die betrieblichen Aktivitäten eingesetzt werden, wie zum Beispiel Maschinen oder Werkzeuge. Realkapital wird unmittelbar für die Beschaffung von Mitteln für die Produktion oder Dienstleistung verwendet.

Humankapital

Das Leistungspotenzial von Arbeitskräften mit ihrem Vermögen zu konstruktivem Arbeitseinsatz wird als Humankapital bezeichnet. Insbesondere die Ausbildung von Fähigkeiten unter Einsatz finanzieller Investitionen führt zu einer Ertragskraft von Mitarbeitern, die als Humankapital bezeichnet wird. Humankapital kann die Leistungsfähigkeit des Produktionsfaktors Arbeit verbessern. Zur Schaffung von Humankapital gehören:

  • Bildung
  • Ausbildung
  • Schulung
  • Fortbildung
  • Weiterbildung
  • Lohnarbeit
  • Berufserfahrung
  • Unternehmerische Tätigkeit
  • und viele mehr

Boden

Boden ist im volkswirtschaftlichen Sinne ein sogenanntes Naturkapital und stellt eine Größe, die zuverlässig zu kalkulieren ist. Zur Kapitalart Boden gehören zum Beispiel:

  • Grund und Boden
  • Betriebsgelände
  • Energie
  • Rohstoffe
  • Standortfaktoren
  • Energieträger
  • und viele mehr

Der Begriff Kapital in der Betriebswirtschaft

In der Betriebswirtschaft bezeichnet der Begriff Kapital die Ansprüche an das Vermögen, die in den Passiva der Bilanz ausgewiesen werden. In der Bilanz steht das gesamte Kapital, das dem Betrieb für seine Wirtschaft zur Verfügung steht, ausnahmslos auf der Passivseite. Dort stellt die Bilanz im Einzelnen dar, woher die Mittel für den Betrieb stammen.

Grundstruktur der Bilanz

Dem Grundsatz nach besteht die Bilanz mit Aktiva und Passiva aus zwei Teilen. Aktiva bezeichnen das Vermögen eines Unternehmens, während Passiva das Kapital ausweisen. Zu den jeweiligen Positionen in der Bilanz gehören:

Aktiva – Vermögen

Zu den Aktiva auf der linken Seite der Bilanz zählen Anlagevermögen und Umlaufvermögen mit ihren untergeordneten Kategorien.

Anlagevermögen mit

  • immateriellen Vermögensgegenständen
  • Sachanlagen
  • Finanzanlagen

Umlaufvermögen mit

  • Vorräten
  • Forderungen und Vermögensgegenständen
  • Forderungen
  • Kassenbestand
  • Bankguthaben

Passiva – Kapital

Das Kapital setzt sich in der Bilanz auf der rechten Seite zusammen aus Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten und deren untergeordneten Kategorien.

Eigenkapital mit

  • Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag
  • Gewinn- und Verlustvortrag
  • Gezeichnetem Kapital
  • Kapitalrücklagen
  • Gewinnrücklagen

Rückstellungen

  • für Pensionen
  • Steuerrückstellungen
  • Sonstige Rückstellungen

Verbindlichkeiten mit

  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
  • Verbindlichkeiten gegenüber Kreditgebern
  • Erhaltene Anzahlungen
  • Anleihen

Kapital in der Bilanz

Das Kapital, das in der Bilanz ausgewiesen wird, teilt sich in drei zentrale Arten von Kapital:

Eigenkapital – Definition

Das Eigenkapital stellt einen Teil des Gesamtkapitals eines Unternehmens, der auch als Reinvermögen bezeichnet wird und kein Fremdkapital enthält. Eigenkapital entsteht aus dem Gewinn eines Unternehmens, der im Betrieb belassen wird, um Eigenfinanzierung von Betriebsmitteln oder Investitionen zu ermöglichen, oder aber durch eine Einlage von Kapital durch die Gesellschafter. Nicht nur Geldmittel zählen zum Eigenkapital, sondern auch andere Vermögenswerte, wie zum Beispiel Immobilien. Die Bilanz eines Unternehmens ermittelt das Eigenkapital in den Passiva aus der positiven Differenz von Vermögen und Schulden.

Kriterien von Eigenkapital

Bei der Finanzierung von Produktionsmitteln von Unternehmen zeichnet sich Eigenkapital durch folgende Merkmale aus:

  • Unbefristete Produktionsmittel
    Mittel aus Eigenfinanzierung stehen dem Betrieb unbefristet zur Verfügung. Die unbefristete Verwendung von Produktionsmitteln verschafft Planungssicherheit und Unabhängigkeit.
  • Zinsfreies Kapital
    Kapital aus Eigenfinanzierung steht dem Unternehmen ohne Zinslast zur Verfügung. Die zinsfreie Bereitstellung von Kapital verbessert die Liquidität.
  • Keine Terminvorgaben
    Während für Kredite feste Laufzeiten gelten und Termine vorgegeben werden, müssen sich Unternehmen bei einer Eigenfinanzierung an keine festen Laufzeiten halten und profitieren von mehr Planungsfreiheit.
  • Rückzahlungsansprüche
    Mittel aus Eigenfinanzierung sind frei von Forderungen durch Kapitalgeber. Sie sind nicht durch Rückzahlungsansprüche belastet und sorgen für eine Stabilisierung der Liquidität.
  • Nachrang gegenüber Fremdkapital
    Wird ein Unternehmen aufgelöst, hat Fremdkapital gegenüber Eigenkapital einen Nachrang. Bei der Auszahlung an den Eigenkapitalgeber steht es an letzter Stelle, während Forderungen von Fremdkapitalgebern zuerst erfüllt werden.
  • Haftung mit Eigenkapital
    Unternehmen haften mit ihrem Eigenkapital gegenüber Gläubigern. Kommt es zu einer Insolvenz, wird das Eigenkapital eines Unternehmens zur Bedienung von Forderungen herangezogen.
  • Mitbestimmung durch Eigenkapital
    Eigenkapital kann nicht nur von Gesellschaftern, sondern auch von außen stehenden Geldgebern zur Verfügung gestellt werden, die durch ihre Einlage zu Miteigentümern werden. Diese erhalten in der Folge ein Mitspracherecht am Unternehmen, das die Entscheidungsfreiheit, zum Beispiel der Geschäftsführung, einschränkt.

Arten von Eigenkapital – Bilanz

Das Handelsgesetzbuch führt in § 266 Abs. 2 HGB aus, wie die Bilanz von Unternehmen zu gliedern ist und bezeichnet dabei die verschiedenen Arten an Eigenkapital.

Gezeichnetes Kapital

Gezeichnetes Kapital ist Eigenkapital, das juristische Personen, wie zum Beispiel Kapitalgesellschaften bei der Unternehmensgründung als Stammeinlage für ihr Unternehmen einzahlen. Das Stammkapital ist mit einem Mindestbetrag fest beziffert und kann im Zuge der Geschäftstätigkeit erhöht werden. Es dient zur Haftung des Unternehmens gegenüber seinen Gläubigern.

Kapitalrücklage

Kapitalrücklagen sind Rücklagen, die von außerhalb des Unternehmens stammen. Sie entstehen zum Beispiel, wenn Anteile, Schuldverschreibungen oder Vorzugsaktien ausgegeben werden oder wenn Gesellschafter Zuzahlungen in das Stammkapital der Gesellschaft leisten. Kapitalrücklagen dienen als finanzielle Reserve, die zu einem späteren Zeitpunkt zum Einsatz kommen sollen. Kapitalgesellschaften müssen zwingend Kapitalrücklagen bilden.

Gewinnrücklagen

 

Gewinnrücklagen sind Jahresüberschüsse aus der wirtschaftlichen Tätigkeit einer Gesellschaft, die nicht zur Ausschüttung kommen. Sie werden auch als Thesaurierung bezeichnet und bestehen aus Gewinnen, die einbehalten werden, um das Eigenkapital des Unternehmens zu erhöhen. In der Bilanz sind diese als offene Rücklagen auszuweisen unter:

  • gesetzliche Rücklagen
  • satzungsmäßige Rücklagen
  • Rücklagen für Anteile an Unternehmen
  • andere Gewinnrücklagen

Gewinnvortrag/Verlustvortrag

Aus dem Gewinn oder Verlust eines Vorjahres haben Unternehmen einen Gewinn- oder Verlustvortrag in die Bilanz des Folgejahres zu übernehmen. Der Gewinn entsteht, wenn nach der Ausschüttung aller Anteile Kapital verbleibt, das dem Unternehmen zur Verfügung steht. Der Gewinn-, beziehungsweise Verlustvortrag wird als Eigenkapital in die Bilanz des Folgejahres übernommen und bildet die Grundlage für das neue Geschäftsjahr.

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

Der unternehmerische Gewinn nach Abzug aller Steuern, die im betreffenden Geschäftsjahr angefallen sind, wird als Jahresüberschuss, beziehungsweise Jahresfehlbetrag bezeichnet und gehört zum Eigenkapital des Unternehmens.

Fremdkapital – Definition

Im Gegensatz zum Eigenkapital wird Fremdkapital durch Dritte in das Unternehmen eingebracht, indem zwischen dem Unternehmen und dem Kapitalgeber ein Verhältnis von Schuldner und Gläubiger entsteht. Auch Fremdkapital ist ein Bestandteil vom Gesamtkapital eines Unternehmens. Die häufigste Form der Fremdfinanzierung ist die Kreditfinanzierung. In der Bilanz wird Fremdkapital ausgewiesen durch die Posten:

  • Rückstellungen
  • Verbindlichkeiten
  • Rechnungsabgrenzungsposten

Merkmale von Fremdkapital

Die Finanzierung von Produktionsmitteln durch Fremdkapital weist folgende Merkmale aus:

  • Unternehmen als Schuldner
    Bei der Finanzierung durch Fremdkapital entsteht zwischen Kapitalgeber und Unternehmen ein Gläubiger-Schuldner-Verhältnis. Das Unternehmen wird zum Schuldner des Kapitalgebers und steht in verbindlichen Verpflichtungen, deren Einhaltung durch den Gesetzgeber vorgeschrieben ist.
  • Verminderte Liquidität
    Unternehmen, die Fremdkapital für die Finanzierung ihrer Produktionsmittel in Anspruch nehmen, belasten ihre Liquidität durch Tilgungsraten und Zinsen, die verbindlich und pünktlich zu leisten sind.
  • Unabhängigkeit
    Der Zufluss von Fremdkapital hat nicht die Teilhabe des Kapitalgebers am Unternehmen zur Folge. Der Einsatz der Geldmittel führt nicht zu einem Mitspracherecht des Geldgebers. Die Handlungsfreiheit der Geschäftsführung bleibt bei der Beschaffung von Fremdkapital unberührt.
  • Befristung des Kapitals
    Fremdkapital steht dem Unternehmen nur für einen begrenzten Zeitrahmen zur Verfügung und vermindert in der Folge die Flexibilität in der Planung.
  • Terminvorgaben
    Terminvorgaben für die Rückzahlung durch festgelegte Tilgungsfristen beschränken die Handlungsfähigkeit des Unternehmens. Unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen sind die Zahlungsverpflichtungen verbindlich und pünktlich zu leisten.
  • Vorrang gegenüber Eigenkapital
    Fremdkapital ist im Falle einer Insolvenz an erster Stelle an den Gläubiger auszuzahlen, wodurch für ihn das Risiko eines Zahlungsausfalls minimiert wird.
  • Kündigungsrisiko
    Kommt das Unternehmen mit seinen Verpflichtungen gegenüber dem Gläubiger in Verzug, besteht das Risiko einer fristlosen Kündigung des Kredits. Das kann zu existenziell bedrohlichen Produktionsausfällen führen.
  • Keine Gewinnbeteiligung
    Da eine Fremdfinanzierung nicht zu einer Teilhabe am Unternehmen führt, erfolgt auch keine Gewinnbeteiligung des Kapitalgebers. Der Unternehmensgewinn fällt daher höher aus.

Arten an Fremdkapital – Bilanz

Das Handelsgesetzbuch weist in § 266 HGB auch für das Fremdkapital unterschiedliche Arten aus:

Rückstellungen

  • Rückstellungen für Pensionen u.ä. Verpflichtungen
  • Steuerrückstellungen
  • Sonstige Rückstellungen

Verbindlichkeiten, deren Höhe noch nicht beziffert werden kann, die aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zustande kommen, werden als Rückstellungen bezeichnet. Sie dürfen nicht mit den Rücklagen verwechselt werden.

Verbindlichkeiten

Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern gehören als Verbindlichkeiten zu den Posten des Fremdkapitals. Zu den Verbindlichkeiten zählen neben weiteren:

  • Kredite von Banken
  • Darlehen von externen Kapitalgebern
  • Lieferantenkredite für Lieferungen oder Leistungen durch andere Unternehmen
  • Anzahlungen für Leistungen, die noch nicht erbracht wurden
  • Steuerschulden
  • Anleihen

Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten sind Posten der Korrektur, die für eine periodengenaue Ermittlung von Gewinnen sorgt. Die Rechnungsabgrenzung schreibt vor, dass Einnahmen und Ausgaben, die vor dem Bilanzstichtag anfallen, deren Zahlungsfluss aber in die nachfolgende Abrechnungsperiode fällt, als Abrechnungsposten zu erfassen sind. Sie müssen als Forderung oder Verbindlichkeit in der Bilanz erfasst werden und gelten als Fremdkapital.

Gesamtkapital – Definition

Das Gesamtkapital eines Unternehmens setzt sich aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen und gibt Auskunft über die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit und das Produktivitätspotenzial eines Unternehmens. In der Bilanz ist die Bilanzsumme identisch mit dem Gesamtkapital.

Kapital im Unternehmen

Unternehmen benötigen für ihr wirtschaftliches Handeln grundsätzlich Kapital. Bei der Unternehmensführung ist es von großer Bedeutung, den laufenden Bedarf an Kapital genau zu kennen, um die Finanzierung des Betriebs sicher zu stellen. Zur Stabilisierung der Liquidität ist der Bedarf laufend mit der Verfügbarkeit abzugleichen, um gegebenenfalls rechtzeitig ausreichend Kapital zu beschaffen. Die Entscheidung über die Finanzierung von Produktionsmitteln durch Eigenkapital oder Fremdkapital ist abhängig von zahlreichen unterschiedlichen Kriterien, die sehr genau mit den Gegebenheiten des Unternehmens abzugleichen sind.

Kapital ist von Liquidität zu unterscheiden. Während Kapital das Gesamtvermögen eines Unternehmens bezeichnet und dabei produktive Mittel umfasst, benennt Liquidität den beweglichen und unmittelbar verfügbaren Geldanteil am Gesamtvermögen. Ein Unternehmen kann über sehr viel Kapital in Form von Produktionsmitteln, wie zum Beispiel Maschinen und Gebäuden verfügen und dennoch eine geringe Liquidität aufweisen. Für die Bedienung von Verbindlichkeiten, zum Beispiel aus Lieferungen und Leistungen anderer Unternehmen, muss der Betrieb auf verfügbare Geldmittel zugreifen können, um seine Produktion aufrecht zu erhalten. Auch Unternehmen, die über viel Kapital verfügen, geraten bei ausfallender Liquidität in existenzielle Probleme. Liquidität ist für die Aufrechterhaltung der betrieblichen Aktivitäten eines Unternehmens von größerer Bedeutung als viel Kapital.

Was ist der Kapitalmarkt?

Der Handelsplatz zur Kapitalbeschaffung wird als Kapitalmarkt bezeichnet und gehört zum internationalen Finanzsystem. Der Kapitalmarkt führt Unternehmen, die Kapital für Investitionen benötigen, mit Geldgebern zusammen. Zu den Akteuren auf dem Kapitalmarkt gehören Unternehmen, Banken, Versicherungen, Anleger und Staaten.

Was ist gebundenes Kapital?

Finanzielle Mittel, die dem Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum nicht zur freien Verfügung stehen, obwohl sie zum Gesamtkapital des Unternehmens gehören, werden als gebundenes Kapital bezeichnet. Gebundenes Kapital fließt für einen begrenzten Zeitraum nicht in den Produktionsprozess ein. Wird zum Beispiel Geld ausgegeben, um Material oder Waren zu kaufen, ist das Kapital so lange gebunden, bis das Material zum Einsatz kommt oder die Ware verkauft wird. Auch zum Beispiel eine Baumaßnahme oder Neuanschaffung bleibt in der Zeit bis zu ihrer wirtschaftlichen Nutzung gebundenes Kapital.

Was bedeutet gezeichnetes Kapital?

Das Stammkapital einer Kapitalgesellschaft beschränkt die Haftung der Gesellschafter gegenüber ihren Gläubigern auf die Höhe der Einlagen und wird als gezeichnetes Kapital bezeichnet. Es muss bei der Gründung der Gesellschaft von den Gesellschaftern auf ein gesondertes Konto eingezahlt werden und als Haftungsmasse dauerhaft zur Verfügung stehen.

 

Was ist Kapitalvermögen?

Einkünfte aus Kapitalanlagen werden als Kapitalvermögen bezeichnet, die steuerlich als eigens auszuweisende Einkunftsart gelten und versteuert werden müssen.