07. März 2024
Finanzierung
Finetrading
Liquidität
Liquidität gilt heutzutage oft als das A und O für den Geschäftserfolg, um im Wettbewerb bestehen zu können und Wachstumschancen zu nutzen. Die Finanzierungslösung, die Ihrem Betrieb zu mehr Liquidität verhilft, sollte also gut gewählt sein, denn sie kann den Unterschied zwischen Erfolg und Stagnation bedeuten.
Zwei populäre Finanzierungslösungen, die von vielen Unternehmen in Betracht gezogen werden, sind der Kontokorrentkredit und Finetrading. Beide bieten zwar auf den ersten Blick ähnliche Vorteile, unterscheiden sich jedoch bei genauerer Betrachtung hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbereiche. In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschiede, Vor- und Nachteile beider Finanzierungsoptionen und erklären, warum Finetrading besonders für KMUs, Freiberufler und Selbstständige eine attraktive Alternative darstellen kann.
Ein Kontokorrentkredit ist eine flexible Kreditlinie, die von Banken bereitgestellt wird und es Kreditnehmern ermöglicht, ihr Geschäftskonto bis zu einem vereinbarten Limit zu überziehen. Ein Kontokorrentkredit eignet sich gut als Finanzierungsoption, wenn es vorrangig darum geht, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder unerwartete Ausgaben zu decken.
Genau darin liegen auch die Vorteile eines Kontokorrentkredits: Unternehmen können über ihr laufendes Kontokorrent- bzw. Girokonto jederzeit bis zum maximal vereinbarten Limit über zusätzliche Mittel verfügen und diese je nach Bedarf in Anspruch nehmen. So kann flexibel und schnell auf finanzielle Herausforderungen reagiert werden, ohne vorher ein langwieriges Kreditverfahren durchlaufen zu müssen. Allerdings sind die Zinssätze beim Kontokorrentkredit meist höher als bei anderen Kreditformen. Besonders wenn der Kredit über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden soll, sollten zusätzliche Kosten wie Kontoführungsgebühren und Bereitstellungszinsen, die auf das erhöhte Risiko und die Flexibilität der Kreditlinie zurückzuführen sind, nicht außer Acht gelassen werden. Die ständige Möglichkeit, den Kreditrahmen zu nutzen, birgt zudem das Risiko einer dauerhaften Überziehung des Geschäftskontos oder sogar Verschuldung.
Im Gegensatz zum Kontokorrentkredit fokussiert sich Finetrading spezifisch auf die Finanzierung von Waren und Dienstleistungen entlang der Lieferkette. Unternehmen erhalten durch Finetrading die Möglichkeit, ihre Lieferanten sofort zu bezahlen, ohne die eigene Liquidität zu belasten. Die Bestellung kann dabei wie gewohnt beim üblichen Lieferanten stattfinden, der Finetrader zahlt für Sie direkt beim Lieferanten und gewährt Ihnen ein verlängertes Zahlungsziel zur Rückzahlung. Kurz gesagt: Unternehmen können offene Rechnungen durch die Vorfinanzierung sofort begleichen, ohne die eigene Liquidität zu belasten, und erhalten durch die flexiblen Rückzahlungsbedingungen an den Finetrading-Anbieter mehr finanziellen Spielraum.
Finetrading bietet entscheidende Vorteile in der Lieferkettenfinanzierung: Betriebe können die Beziehungen zu ihren Lieferanten nachhaltig stärken, da sie in der Lage sind, Rechnungen – auch für Wareneinkäufe in größerem Umfang – sofort zu begleichen. Das kann langfristig zu besseren Einkaufskonditionen führen und somit die Gesamtkosten der Warenbeschaffung reduzieren. Darüber hinaus kann Finetrading helfen, die eigene Bilanz zu schonen und die Bonität zu verbessern. Bei der Warenfinanzierung handelt es sich bekanntlich nicht um einen Kredit, sondern – aufgrund des Agierens des Finetraders als Zwischenhändler – um eine Handelstransaktion. Die Bilanzstruktur und Liquidität kann durch die Optimierung des Working Capitals folglich positiv beeinflusst werden. Zudem sind die Kosten transparent und oft günstiger als bei herkömmlichen Krediten.
Der Hauptunterschied zwischen einem Kontokorrentkredit und Finetrading liegt in der Art und Weise, wie die Finanzierung bereitgestellt wird. Während ein Kontokorrentkredit eine direkte Verschuldung darstellt, ermöglicht Finetrading als Einkaufsfinanzierung den Kauf von Waren ohne sofortige Zahlungsverpflichtung und ohne, dass dies direkt als Schulden verbucht wird. Darüber hinaus zielt Finetrading darauf ab, die Einkaufsbedingungen und damit die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens langfristig zu verbessern, wohingegen ein Kontokorrentkredit primär zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen dient.
Kontokorrentkredit:
Finetrading:
Als Entscheidungshilfe lässt sich zusammenfassend sagen, dass der Hauptunterschied zwischen Finetrading und einem Kontokorrentkredit in ihrem Anwendungszweck und ihrer Auswirkung auf die finanzielle Struktur eines Unternehmens liegt. Während der Kontokorrentkredit durch seine Flexibilität im täglichen Geschäft eine schnell verfügbare Liquiditätsspritze darstellt, bietet Finetrading gezielte Vorteile in der Optimierung der Lieferkettenfinanzierung. Die Entscheidung zwischen Kontokorrentkredit und Finetrading hängt letztlich von den spezifischen Bedürfnissen und der finanziellen Situation ab.
Für KMUs, Freiberufler und Selbstständige, die ihre Liquidität schonen und gleichzeitig ihre Einkaufskraft stärken möchten, bietet eine innovative Finanzierungslösung wie Finetrading signifikante Vorteile. Durch die individuelle und flexible Einkaufslinie kann Finetrading eine maßgeschneiderte Lösung darstellen, die nicht nur die finanzielle Flexibilität verbessert, sondern auch dazu beiträgt, ein solides Netzwerk zuverlässiger Lieferanten aufzubauen. Im Gegensatz zum Kontokorrentkredit, der eine schnelle, aber oft teurere Lösung für Liquiditätsengpässe bietet, unterstützt Finetrading nachhaltiges Wachstum und operative Effizienz.
