Treasury Management bezeichnet den Prozess, die Finanzressourcen eines Unternehmens oder einer Organisation zu verwalten. Ziel ist es, die Liquidität sicherzustellen, Risiken zu steuern und finanzielle Transaktionen effizient abzuwickeln. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf den Ausgaben des Unternehmens: Sind überschüssige Gelder vorhanden, ist es auch Aufgabe des Treasurers, sie so zu investieren, anzulegen oder zu verteilen, dass die Firma dadurch wächst.
Steuerung von Kundeneinzahlungen und Auszahlungen wie Gehaltszahlungen, Bezahlungen von Lieferantenrechnungen, die Tilgung von Kreditraten, Steuerzahlungen und sonstigen Betriebskosten
Einschätzung von Währungsrisiken bei international tätigen Unternehmen, Überprüfung von Vertragsrisiken oder Liquiditätsrisiken
Verwaltung von Kapitalanlagen, Beschaffung von Geldern, Kommunikation mit Kreditgebern, Anlegern, Investoren, Bewertung sämtlicher Risiken
z.B. Produktion, Absatz, Forschung
Kerngeschäft ist ein professionelles Cash Management im Unternehmen. In großen Betrieben sind die Aufgaben von Treasury Managern häufig, eine einheitliche Kontenstruktur aufzubauen, Auslandsüberweisungen zentral zu steuern, klare Finanzrichtlinien und automatisierte Prozesse zu erschaffen.
Ein eigenes Treasury Management ist in der Regel sinnvoll, wenn:
Ein eigenes Treasury Management bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Es erhöht die Transparenz in den Unternehmensprozessen und bringt durch spezialisierte Treasurer mehr Fachwissen ein. In Finanz- oder Branchenkrisen verbessert es die Sicherheit und den Überblick über den Cashflow. Zudem können durch effizientere Steuerung der Zahlungsströme und Reduzierung von Kredit- und Bankgebühren erhebliche Kosten eingespart werden. Mitarbeiter werden durch Treasury Management Software entlastet, und automatisierte Prozesse bieten Schutz vor Cyberkriminalität. Ein eigenes Treasury Management ermöglicht außerdem eine verbesserte Risikosteuerung und -vermeidung.
Es gibt jedoch auch Nachteile. Professionelle Treasurer sind teuer und verdienen mehr als Buchhalter. Sicherheitslücken können entstehen, da Treasury-Management-Systeme zahlungsrelevante Daten importieren und extern an Banken übertragen. Eine sorgfältige Anbieterauswahl ist daher entscheidend. Der Verlust an Selbstständigkeit durch externes Know-how kann als Nachteil empfunden werden, obwohl er zu einem Wissensgewinn führt. Zusätzlich entsteht durch ein eigenes Treasury Management weiterer Verwaltungsaufwand und Investitionskosten, die jedoch durch den langfristigen Nutzen aufgewogen werden.