Der Cash Conversion Cycle (CCC), auch als Geldumschlagsdauer bekannt, misst die Kapitaleffizienz eines Unternehmens. Diese Kennzahl zeigt, wie effizient ein Unternehmen sein Geld nutzt. Konkret beschreibt der CCC, wie lange es dauert, bis eine Investition durch Verkäufe wieder in freie Liquidität umgewandelt wird. Idealerweise sollte dieser Prozess schnell ablaufen. Das Ziel eines Unternehmens ist es, dass flüssige Mittel zügig wieder zur Verfügung stehen.
Ein Unternehmen bezahlt üblicherweise eine Eingangsrechnung für den Einkauf von Rohstoffen oder Dienstleistungen nicht sofort. Es muss aber oft auch auf das Geld der eigenen Kunden warten, da diese ihre Rechnungen häufig erst nach einem längeren Zahlungsziel begleichen. Der Cash Conversion Cycle (CCC) zeigt, wie viele Tage das Unternehmen benötigt, um das ausgegebene Kapital für Rohstoffe oder Dienstleistungen durch die Begleichung der Kundenrechnungen wieder in liquide Mittel umzuwandeln.
Die Berechnung des Cash Conversion Cycles nutzt drei Variablen:
1. Lagerdauer
Die Lagerdauer gibt die Zeit an, in der der Rohstoff- oder Warenbestand gelagert wird, also die Zeitspanne vom Tag des Einlagerns bis zum Verkauf oder Versand.
2. Debitorenlaufzeit
Diese Kennzahl gibt die Anzahl der Tage an, die zwischen dem Abschluss des Verkaufs und dem Eingang der Zahlung vergehen. Sie stellt damit die Zahlungsmoral der Kunden dar.
3. Kreditorenlaufzeit
Die Kreditorenlaufzeit beschreibt die Anzahl der Tage zwischen dem Kauf von Produkten oder Dienstleistungen und der tatsächlichen Bezahlung. Diese Kennzahl zeigt, wie schnell ein Unternehmen seine Lieferanten bezahlt.
Erläuterung des Cash Conversion Cycles anhand des Beispiels einer Buchhandlung: Die Firma kauft Bücher auf der Buchmesse ein. Zwei Wochen vergehen, bis sie online verkauft werden. Die Rechnung für die Bücher bezahlt der Buchladen vier Wochen nach Warenübernahme auf der Messe. Nachdem der Endkunde ein Buch auf Rechnung gekauft hat, vergehen drei Wochen, bis er es bezahlen muss.
Der Cash Conversion Cycle berechnet sich folgendermaßen:
3 Wochen Debitorenlaufzeit + 2 Wochen Lagerdauer – 4 Wochen Kreditorenlaufzeit
= 1 Woche Cash Conversion Cycle
Der Cash Conversion Cycle des Buchladens ist nicht zu lang – denn es gilt: Je kürzer der CCC, desto effektiver ist der Umgang mit Liquidität. Ist der Cash Conversion Cycle sogar negativ, kann das Unternehmen theoretisch ohne Zwischenfinanzierung funktionieren. Das heißt, es müsste seine Vorräte nicht vorfinanzieren, sondern kann theoretisch sogar die von den Kunden überwiesenen Gelder verzinst anlegen, bevor daraus die Lieferanten bezahlt werden. Die Debitorenlaufzeit sollte immer kürzer sein als die Kreditorenlaufzeit.
Die Daten, die zur Berechnung des Cash Conversion Cycle benötigt werden, finden sich in jeder aktuellen und gut geführten Buchhaltung wieder. Nur die Angaben für Vorräte und Lagerwaren sind häufig nicht oder nur teilweise unmittelbar aus den Daten abzuleiten. Im Idealfall sollte eine Inventur durchgeführt werden – was für kleinere Unternehmen aber häufig ein sehr großer Aufwand ist. Deshalb werden stattdessen oft Durchschnittswerte genommen.
Der Cash Conversion Cycle ist eine bedeutende Kennzahl für jedes Unternehmen, da sie Aufschluss über die Liquidität gibt. Sie erleichtert die strategische Planung und sorgt für eine größere Kontrolle des Bestands. Eine zu lange Geldumschlagsdauer bedeutet zu wenig liquide Mittel im Unternehmen. Die Kennzahl kann durch Einkaufs-, Produktions-, Lager- und Verkaufsprozesse regelmäßig analysiert sowie kontinuierlich hinterfragt und optimiert werden. So verbessern sich automatisch andere Kennzahlen wie Working Capital, Cashflow oder Schuldentilgungsdauer.