Bilanzverkürzung

Als Bilanzverkürzung wird die Reduzierung der Bilanzsumme eines Unternehmens bezeichnet.

Was ist eine Bilanzverkürzung?

Bilanzverkürzungen entstehen, wenn sowohl Vermögenswerte (Aktiva) als auch Schulden (Passiva) gleichzeitig abnehmen. Die Bilanzsumme, also die Gesamtsumme der Aktiva und Passiva, wird dabei verkleinert, das Eigenkapital bleibt jedoch unverändert.

 

Das Gegenteil dieses Vorgangs, die Erhöhung der Aktiv- und Passivseite einer Bilanz um den gleichen Betrag, wird als Bilanzverlängerung bezeichnet.

Wann liegt eine Bilanzverkürzung vor?

Eine Bilanzverkürzung tritt dann ein, wenn sowohl die Aktiva als auch die Passiva in der Bilanz eines Unternehmens gleichzeitig reduziert werden. Bei einer Veränderung auf der Aktivseite einer Bilanz erfolgt demnach parallel eine Veränderung der Passivseite in gleicher Höhe, weshalb eine Bilanzverkürzung auch oft als Aktiv-Passiv-Minderung bezeichnet wird. Dies kann beispielsweise durch die Tilgung eines Kredits geschehen.

 

Bilanzverkürzungen können durch verschiedene Szenarien und Transaktionen ausgelöst werden. Die einfachste und häufigste darunter ist das Abbezahlen von Verbindlichkeiten.

 

Weitere Transaktionen, die zu einer Verkürzung der Bilanz führen, sind beispielsweise

 

  • Rückzahlung von Krediten oder Darlehen: Wenn ein Unternehmen einen Kredit oder ein Darlehen zurückzahlt, wird dafür üblicherweise Liquidität eingesetzt. Dadurch sinken sowohl die Verbindlichkeiten auf der Passivseite als auch die Zahlungsmittel auf der Aktivseite der Bilanz.

 

  • Dividendenzahlungen an Aktionäre: Bei der Auszahlung von Dividenden an Aktionäre reduziert das Unternehmen seine liquiden Mittel. Dies führt zu einer Abnahme des Eigenkapitals auf der Passivseite und der Zahlungsmittel auf der Aktivseite.

 

  • Ausschüttungen an Gesellschafter (im Fall einer GmbH): Wenn eine GmbH Gewinne an ihre Gesellschafter ausschüttet, mindert sich das Eigenkapital auf der Passivseite und gleichzeitig verringern sich die liquiden Mittel auf der Aktivseite der Bilanz.

 

  • Vermögensverkauf zur Schuldentilgung: Wenn ein Unternehmen Schulden begleicht, fließt in der Regel Liquidität ab. In der Bilanz verringern sich dabei sowohl die Verbindlichkeiten auf der Passivseite als auch die Zahlungsmittel auf der Aktivseite.

Beispiel für eine Bilanzverkürzung

Wenn ein Unternehmen zum Beispiel ein Darlehen in Höhe von 25.000 Euro an die Bank zurückzahlt, reduziert sich dadurch der Passivposten „Darlehensschulden“ um diese 25.000 Euro. Gleichzeitig nimmt auch der Bilanzposten „Bank“ auf der Aktivseite um 25.000 Euro ab. Das heißt, die Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber der Bank reduzieren sich um 25.000 Euro. Die Bilanzsumme reduziert sich dadurch auf beiden Seiten um den gleichen Betrag, die Bilanz wird verkürzt.

Bilanzverkürzung und Factoring

Auch Factoring kann eine Methode sein, um eine Bilanzverkürzung herbeizuführen.

 

Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Forderungen (z.B. aus Lieferungen und Leistungen) an einen Factor und erhält im Gegenzug sofort Liquidität. Durch diesen Verkauf der Forderungen verringert sich die Forderungsposition auf der Aktivseite der Bilanz, während gleichzeitig die Zahlungsmittel auf der Aktivseite steigen. Wenn das Unternehmen die erhaltene Liquidität dann zur Tilgung von Verbindlichkeiten verwendet, führt dies zu einer Abnahme der Passivseite der Bilanz.

 

Insgesamt bewirkt dies eine Bilanzverkürzung, weil sowohl die Forderungen (Aktiva) als auch die Schulden (Passiva) gleichzeitig abnehmen, während die Bilanzsumme reduziert wird.

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