14. Februar 2022
Prozesse
In der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre finanzielle Sicherheit zu gewährleisten, Risiken zu minimieren und das Vertrauen von Geschäftspartnern, Lieferanten und Investoren zu gewinnen. Die Bonitätsprüfung, auch als Kreditwürdigkeitsprüfung bekannt, ist ein essenzielles Instrument, um die Zahlungsfähigkeit und Zahlungsbereitschaft von Kunden zu bewerten. Es hilft Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Vergabe von Krediten, den Abschluss von Verträgen oder die Durchführung von Geschäftsbeziehungen geht. In diesem Blogbeitrag verraten wir wichtige Tipps, um eine effektive Bonitätsprüfung durchzuführen.
Wenn Sie neue Kunden gewinnen möchten, ist es besonders wichtig, verschiedene Auskünfte einzuholen, um deren Bonität und Zuverlässigkeit zu prüfen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, die Ihnen dabei helfen können, wichtige Informationen zu erhalten. Zu den empfehlenswerten Quellen zählen die zuständige Industrie- und Handelskammer sowie der Online Bundesanzeiger. Dort können Sie unter anderem kostenfrei oder gegen eine verhältnismäßig geringe Gebühr Informationen über Ihre potenziellen Kunden erhalten.
Das Handelsregister ist eine weitere wertvolle Informationsquelle, insbesondere wenn Ihr Kunde dort eingetragen ist. Hier finden Sie zuverlässige Angaben über das Unternehmen und können beispielsweise herausfinden, wer das Unternehmen rechtswirksam vertreten darf. Zudem werden wichtige Informationen, wie die Eröffnung eines möglichen Insolvenzverfahrens, vermerkt. Darüber hinaus ist es ratsam, Auskünfte bei anerkannten Auskunfteien wie der SCHUFA oder Creditreform (kurz: Crefo) einzuholen. Diese Unternehmen bieten Bonitätsauskünfte über Firmen oder Privatpersonen an und können Ihnen wertvolle Informationen über das Zahlungsverhalten und die Kreditwürdigkeit Ihrer Kunden liefern. Bei der Bonitätsprüfung werden verschiedene unternehmensbezogene Faktoren berücksichtigt. Neben der Zahlungsweise spielt das Krediturteil, Jahresabschlussdaten, das Branchenrisiko, das Kapital, der Umsatz und das Unternehmensalter eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren ermöglichen es Ihnen, die finanzielle Gesundheit und die Kreditwürdigkeit Ihres Kunden besser einzuschätzen.
Ratingagenturen und Auskunfteien erfüllen jeweils unterschiedliche Funktionen in Bezug auf die Bonitätsprüfung von Unternehmen und Privatpersonen.
Ratingagenturen konzentrieren sich in der Regel auf die Bewertung großer, börsennotierter Unternehmen. Sie werden von diesen Unternehmen selbst beauftragt, um ihre eigene Bonität zu beurteilen. Das Rating dient dazu, potenziellen Investoren und anderen Geschäftspartnern einen Einblick in die finanzielle Stabilität und Kreditwürdigkeit des Unternehmens zu geben. Die Ratingagenturen erstellen eine objektive Bewertung auf Grundlage verschiedener finanzieller Kennzahlen und geben eine Score aus, die das Risiko für Investoren und Gläubiger widerspiegelt.
Auskunfteien hingegen werden von Unternehmen oder Banken damit beauftragt, eine Bonitätsauskunft über ein anderes Unternehmen oder eine Privatperson zu liefern. Diese Auskunft beinhaltet Informationen über das Zahlungsverhalten, die Kreditwürdigkeit und andere finanzielle Aspekte. Unternehmen nutzen diese Auskünfte, um ihre potenziellen Geschäftspartner oder Kunden besser einschätzen zu können und das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren. Auch Privatpersonen können bei Auskunfteien eine Selbstauskunft über ihre eigene Bonität einholen, um sicherzustellen, dass ihre gespeicherten Daten korrekt sind und um mögliche Identitätsdiebstähle oder Fehler zu erkennen.
Neben den offiziellen Quellen, die oben genannt wurden, gibt es auch Möglichkeiten, wichtige Angaben über einen Kunden im Internet zu finden. Social Media Plattformen und Bewertungsportale bieten oft interessante Einblicke in die Aktivitäten und Reputation eines Unternehmens. Hier können Sie beispielsweise Kundenbewertungen, Kommentare und Erfahrungen anderer Geschäftspartner entdecken. Das Impressum auf der Firmenwebsite ist ebenfalls eine wertvolle Informationsquelle. Dort finden Sie in der Regel Angaben über die Verantwortlichen, die Anschrift des Unternehmens und die Handelsregisternummer, was zur Identifikation und Verifizierung des Unternehmens beiträgt. Eine einfache Suche über eine Suchmaschine kann auch nützliche Fakten liefern. Hier können Sie relevante Nachrichten, Artikel oder Pressemitteilungen finden, die Aufschluss über die aktuelle finanzielle Lage und die Geschäftsentwicklung Ihres Kunden geben.
Sollten Sie mit Ihrem Kunden im persönlichen Kontakt stehen und die Möglichkeit besitzen, ihn vor Ort besuchen zu können, dann sollten Sie außerdem auf einige Indizien achten. Veraltete bzw. schlecht gewartete Maschinen könnten auf finanzielle Engpässe hindeuten und deuten möglicherweise auf eine schlechte Bonität hin. Freie Kapazitäten sowie steigende Lagerbestände geben außerdem Aufschluss darüber, dass wohl das Geschäft momentan nicht profitabel läuft und möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten bestehen. Reduzierte Angebotsportfolios oder schlechte Produktqualität könnten ebenfalls auf finanzielle Probleme hinweisen. Eine Verringerung der Kundenanzahl könnte ein Zeichen für eine angespannte finanzielle Situation des Unternehmens sein.
Die Prüfung der Bonität Ihrer Kunden erfordert Aufmerksamkeit und Zeit. Um sich voll und ganz auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, bieten wir Ihnen die Möglichkeit, den Forderungsausfallschutz sowie das komplette Mahnwesen zu übernehmen. Darüber hinaus können Sie durch den Verkauf Ihrer Forderungen den Rechnungsbetrag innerhalb von 48 Stunden auf Ihr Konto überwiesen bekommen und so sofortige Liquidität gewinnen. Dadurch können Sie sich auf Ihr Geschäft konzentrieren und sich zugleich vor möglichen Zahlungsausfällen schützen.