Eigenkapitalrendite

Was ist die Eigenkapitalrendite?

Die Eigenkapitalrendite zeigt, wie rentabel das in ein Unternehmen eingebrachte Eigenkapital ist und wie effizient das Unternehmen dieses Kapital genutzt hat.

 

Formel der Eigenkapitalrendite:

Die Berechnung der Kennzahl erfolgt mittels einer Formel:

Eigenkapital = Gewinn / Eigenkapital x 100

Interpretation der Eigenkapitalrendite

Im Anschluss an die Berechnung der Eigenkapitalrendite folgt ihre Interpretation. Unternehmen sollten etwa eine Rendite von zehn bis 15 Prozent anstreben. Eine künstliche Reduzierung des Eigenkapitals lässt diese Kennzahl zwar sinken, sie belastet aber auch die finanzielle Stabilität des Betriebs. Der Leverage-Effekt hat ebenso Einfluss auf die Eigenkapitalrendite.

 

Was sagt eine hohe Eigenkapitalrendite aus?

 

Eine hohe Eigenkapitalrendite ist grundsätzlich wünschenswert, sollte jedoch im Kontext betrachtet werden. Wenn ein Unternehmen viel Fremdkapital nutzt, kann dies die Eigenkapitalrendite erhöhen, führt aber auch zu einer höheren Verschuldung (siehe Leverage-Effekt). Für Investoren ist dies eine wichtige Information. Bei einem Unternehmen, das eine hohe Eigenkapitalrendite durch den Leverage-Effekt erzielt, wird der Jahresüberschuss wahrscheinlich zur Darlehenstilgung verwendet, was zu geringen oder keinen Ausschüttungen führt.

 

Was sagt eine niedrige Eigenkapitalrendite aus?

 

Eine niedrige Eigenkapitalrendite zeigt, dass entweder der Jahresüberschuss des Unternehmens sehr gering ist oder das eingebrachte Eigenkapital sehr hoch. Ein hohes Eigenkapital bietet zwar finanzielle Sicherheit, jedoch wird geprüft, warum dieses Kapital nicht für Investitionen genutzt wird. Investitionen fördern in der Regel das Wachstum eines Unternehmens und sind daher der gesündere Weg.

Die Eigenkapitalrendite ist eine bedeutende Kennzahl, insbesondere für Investoren. Es ist jedoch wichtig, sie nicht isoliert zu betrachten. Auch andere Kennzahlen, wie die Gesamtkapitalrentabilität, die die Effizienz des gesamten eingesetzten Kapitals misst, sind relevant. Es empfiehlt sich, die Werte der Kennzahlen über mehrere Jahre zu analysieren und die spezifischen Umstände des Unternehmens zu berücksichtigen.

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Der Leverage-Effekt

Es gibt verschiedene Manipulationsmöglichkeiten bei der Eigenkapitalrendite: Durch die Reduzierung des Eigenkapitals lässt sich die Eigenkapitalrendite erhöhen. Auch umgekehrt funktioniert es, indem das Eigenkapital erhöht wird, beispielsweise durch einen Kredit. Ein höheres Gesamtkapital steigert die Eigenkapitalrendite, was als Leverage-Effekt bezeichnet wird.

 

Ein Beispiel:

 

Ein großer Buchladen plant die Eröffnung einer weiteren Filiale.

 

  1. Der Besitzer verfügt über 100.000 Euro Eigenkapital und erwartet eine Rendite von 10 Prozent.
  2. Um die Eigenkapitalrendite zu erhöhen, nimmt er zusätzlich 100.000 Euro Fremdkapital auf, für das er 5 Prozent Zinsen zahlen muss.
  3. Bei einer Gesamtkapitalrendite von 10 Prozent erwirtschaftet die neue Filiale insgesamt 220.000 Euro.
  4. Nach Rückzahlung des Darlehens von 100.000 Euro und 5 Prozent Zinsen, bleiben 115.000 Euro übrig.
  5. Das Eigenkapital erhöht sich somit von 100.000 auf 115.000 Euro, wodurch auch die Liquidität steigt.
  6. Die Eigenkapitalrendite beträgt nun 15 Prozent.

 

Durch den Einsatz von Fremdkapital hat der Buchladenbesitzer einen höheren Gewinn erzielt, obwohl das tatsächliche Eigenkapital (100.000 Euro) gleichgeblieben ist – dies ist der Leverage-Effekt.