Die Gesamtkapitalrentabilität, auch bekannt als Unternehmensrentabilität oder Return on Investment (ROI), wird in Prozent angegeben. Sie zeigt auf, wie sich sowohl Fremdkapital als auch Eigenkapital verzinsen und gibt damit Aufschluss darüber, wie effizient das Kapital eingesetzt wurde.
Diese Kennzahl ist aussagekräftiger als die Eigenkapitalrentabilität, da sie die Effizienz des gesamten eingesetzten Kapitals betrachtet – unabhängig von seiner Finanzierung. Das bedeutet, dass die Rentabilität des Gesamtkapitals nicht durch Kredite geschönt werden kann. Sie ist daher besonders interessant für Investoren, da sie ihnen zeigt, ob es vielversprechend ist, in das betreffende Unternehmen zu investieren.
Beträgt die Gesamtkapitalrentabilität zehn Prozent, erhält das Unternehmen zehn Euro bei einem Gesamtkapital von 100 Euro. Die zehn Prozent geben an, dass das gesamte Kapital, das im Unternehmen arbeitet, eine Rendite – also eine Verzinsung – von zehn Prozent erzielt. Je höher die Zahl ist, desto effizienter wird das Kapital eingesetzt, um Gewinne zu erwirtschaften.
Der Idealwert der Kennzahl hängt stark von der individuellen Ausrichtung des Unternehmens und der Branche ab. Für manche Unternehmen ist eine Gesamtkapitalrentabilität von sieben bis zehn Prozent ausreichend. Andere Unternehmen, die stärker wachsen möchten und dafür mehr Risiken eingehen, benötigen eventuell einen Wert von bis zu 25 Prozent. Die Entwicklung der Rentabilität sollte über mehrere Jahre betrachtet werden. Ein einziger Abrechnungszeitraum ist in der Regel nicht aussagekräftig genug.
Zur Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität wird folgende Formel verwendet:
Gesamtkapitalrentabilität (in Prozent) = (Gewinn + Fremdkapitalzinsen) / Gesamtkapital * 100
Beispielrechnung:
Ein Unternehmen erzielt einen Gewinn von 50.000 Euro und muss 10.000 Euro Zinsen zahlen. Das im Unternehmen gebundene Gesamtkapital (also Eigenkapital plus Fremdkapital) beträgt 1 Million Euro.
Die Gesamtkapitalrentabilität berechnet sich dann folgendermaßen:
Gesamtkapitalrentabilität=(50.000+10.000) / 1.000.000 * 100
Die Rentabilität des Gesamtkapitals beträgt in diesem Beispiel demnach 6 Prozent.
• Die Rentabilität des Gesamtkapitals sollte über mehrere Jahre hinweg größer sein als der Zinssatz, der für risikoarme Anlagen plus Risikozuschlag erhalten wird (Mindestrendite).
• Fällt die Gesamtkapitalrentabilität langfristig unter die Werte dieser Mindestrendite, kann es sinnvoll sein, das Unternehmen zu verkaufen und den Erlös am Kapitalmarkt zu investieren.
• Ist das Gegenteil der Fall und liegt die Kennzahl über den Fremdkapitalzinsen, wird ein höherer Gewinn erreicht, als an Fremdkapitalgeber gezahlt werden muss.
• Liegt die Zahl dauerhaft unter oder auf dem Niveau des Fremdkapitalzinses, heißt das für Eigentümer, dass das unternehmerisches Risiko nicht adäquat bezahlt wird. Für Fremdkapitalgeber bedeutet es, dass sie stets das Risiko eingehen, dass die erwirtschafteten Gewinne nicht genügen, um die Kreditzinsen aus dem laufenden Geschäft zu bezahlen.