Steuererklärung für Freiberufler:innen – Was Sie beachten müssen

14. Februar 2022

Prozesse

Inhaltsübersicht

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      Wenn das Finanzamt die Steuererklärung vorzeitig einfordert

      Nach Aufforderung seitens des Finanzamts muss jeder Freiberufler eine Steuererklärung abgeben. Die Abgabefrist für das Steuerjahr 2018 ist der 31.07. – Sie haben also zwei Monate mehr Zeit als bisher.

       

      Hinweis: Wenn Sie einen Steuerberater beauftragen wollen, sollten Sie diesen nicht erst kurz vor Ablauf der Frist kontaktieren! Es besteht die Möglichkeit, dass dieser dann keine Zeit mehr hat, Ihre Unterlagen fristgerecht aufzubereiten.

      Das Finanzamt kann die Steuererklärung nicht vor dem 31.07. anfordern. Ausnahmen sind:

      • Verspätete oder keine Abgabe der Steuererklärung in den Jahren zuvor
      • Hohe Abschlusszahlung im nächsten Jahr
      • Finanzämter haben eine prekäre Arbeitslage

      Das passiert wenn Freiberufler die Steuererklärung zu spät abgeben

      Wer die Steuererklärung nicht rechtzeitig abgibt, erhält eine „Erinnerung zur Abgabe der Steuererklärung“. Ab jetzt riskieren Sie einen Verspätungszuschlag. Dieser beträgt maximal 25.000 € und entspricht höchstens 10% an der festgesetzten Steuer.

       

      Kommen Sie dieser Erinnerung nicht nach, sendet das Finanzamt danach eine Zwangsgeldandrohung. Wer hier immer noch die Steuererklärung vernachlässigt, erhält einen Schätzbescheid. Das Finanzamt schätzt dann Ihre Besteuerungsgrundlagen.

      Darauf bezieht sich Ihre Steuererklärung

      Der Veranlagungszeitraum umfasst den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. eines Jahres. Die Steuererklärung gilt für das jeweilige Jahr davor.

       

      Alle Freiberufler müssen eine Steuererklärung abgeben, wenn sie folgende Einkünfte übersteigen:

      • > 9.000 € pro Jahr und Sie sind ledig
      • > 18.000 € pro Jahr und Sie sind verheiratet

       

      Beachten Sie, dass es sich um Ihre Einkünfte handelt. Einkünfte umfassen all Ihre Einnahmen. Das ist nicht nur Ihr Gewinn. Auch Kapitaleinkünfte außerhalb Ihrer Selbstständigkeit werden berücksichtigt.

      So finden Sie einen guten Steuerberater

      Sie bezahlen diesen nach Leistung: Lagern Sie zusätzlich die gesamte Buchhaltung sowie alle ungeordneten Belege an ihn aus, wird es teuer. Kümmert er sich lediglich um die Steuererklärung, kommen Sie im Schnitt mit einem dreistelligen Betrag aus.

       

      Unsere Top 3 Tipps, um auf einen guten Steuerberater zu treffen:

      1. Der Preis bestimmt nicht die Qualität eines Steuerberaters
      2. Der Steuerberater nimmt sich Zeit für Sie und betrachtet Ihre gesamte Situation
      3. Ihre freiberuflichen Kollegen haben Ihnen einen Steuerberater empfohlen

       

      Zu beachten gibt es einiges. Sie diskutieren mit Ihrem Steuerberater folgende Punkte:

      • Wie kann ich das Arbeitszimmer abrechnen?
      • Lohnt es sich, Ihr Auto ins Betriebsvermögen aufzunehmen?
      • Wie regele ich geschickt den Eigenanteil an der Telefonnutzung?

      Vorbereitung: Belege sortierten

      Sie halten in Ihrer Buchhaltung idealerweise Ordnung. Dazu sammeln Sie alle Belege, die mit Ihrer Selbstständigkeit zu tun haben chronologisch: Geschäftsessen, Büroartikel und Versicherungsabrechnungen, Geschäftskontoauszüge sollten Sie unbedingt separat lagern.

      Hilfe! Fehlerhafter Steuerbescheid

      Vier Wochen nach Eingang der Steuerbescheide haben Sie und Ihr Steuerberater Zeit für deren Überprüfung. Innerhalb dieses Zeitraums können Sie gegenüber dem Finanzamt schriftlich aufzeigen, wenn Kosten falsch berechnet wurden.