Negativzinsen vermeiden: Mit diesen Tipps klappt‘s

01. Juli 2022

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Inhaltsübersicht

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      Wer höhere Summen auf dem Konto verwahrt, muss oft immer noch damit rechnen, Negativzinsen zu zahlen. Was das ist und wie man sie vermeiden kann, verraten Ihnen unsere Tipps.

       

      Was sind Negativzinsen?

      Eigentlich war die Sache immer klar: Kunden eröffnen ein Konto bei einer Bank und können für ihr Guthaben Zinsen erhalten. Doch seit Jahren läuft es häufig andersherum: Etliche Banken verlangen Gebühren dafür, dass sie das Geld ihrer Kunden verwalten und einlagern – die sogenannten Negativzinsen bzw. Strafzinsen. Banken reden auch gern vom sogenannten Verwahrentgelt.

       

      Als Grund für Negativzinsen geben Banken an, dass sie ebenfalls Zinsen zahlen müssen, wenn sie Geld ab einer gewissen Höhe bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einlagern. Indem sie diese Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben, vermeiden sie also selbst Zusatzkosten.

       

      Den schwarzen Peter haben damit die Bankkunden – zumindest die, die den jeweiligen Freibetrag überschreiten. Denn: Negativzinsen fallen in der Regel erst an, wenn man größere Geldbeträge auf dem Konto hat. Wie hoch die Freibetragsgrenze ist, ist von Bank zu Bank verschieden. Häufig werden -0,5 Prozent pro Jahr fällig. Es können aber auch bis zu -1 Prozent sein.

      Gute Nachrichten: Das Ende der Negativzinsen ist in Sicht

      Die Europäische Zentralbank hat angekündigt, die Leitzinsen im Juli und September 2022 anheben zu wollen. Viele Banken reagieren darauf mit dem Vorsatz, ihre Zinsen dann ebenfalls zugunsten ihrer Kunden anzupassen oder die Negativzinsen vollständig abzuschaffen. Doch noch gibt es sie. Mit den richtigen Tipps können Sie ihnen jedoch aus dem Weg gehen.

      Negativzinsen vermeiden – das sind die besten Tipps

      Auch wenn die Zukunft rosiger aussieht, was die Negativzinsen betrifft, sind sie bisher immer noch ein Ärgernis für viele Unternehmer – und ein zusätzlicher Kostenblock auf dem Geschäftskonto. Mit ein paar Tricks und Kniffen können Sie die Zusatzbelastung vermeiden:

       

      • Kontostand senken

      Um Negativzinsen zu umgehen, können Sie versuchen, Ihren Kontostand so weit zu senken, dass Sie den jeweiligen Freibetrag nicht überschreiten. Möglich ist das beispielsweise, indem Sie Ihr Guthaben auf mehrere Konten verteilen.

       

      • Verhandeln

      Bankkunden, vor allem die, die eine gute Bonität vorweisen, können versuchen, mit ihrer Bank zu verhandeln. Immerhin haben auch Sie einen Trumpf in der Tasche: nämlich die Kündigung Ihres Kontos. Viele Banken wollen das natürlich nicht und erlassen Ihnen dann vielleicht die Negativzinsen ganz oder zumindest teilweise.

       

      • Wertpapierdepot oder Spar-/Festgeldkonten verwenden

      Wer länger auf einen Teil liquider Mittel verzichten kann, könnte ein Wertpapierdepot eröffnen. Auch eine Festgeldanlage ist eine Möglichkeit, Negativzinsen aus dem Weg zu gehen. Anlagekonten hatten zuletzt nur eine niedrige Guthabenverzinsung. Aber immerhin ist am Ende der Laufzeit zumindest mehr Geld auf dem Konto, als wären Negativzinsen fällig geworden.

       

      • Auslandsbanken nutzen

      Ausländische Banken bieten häufig Tagesgeldkonten an, bei denen die Kunden keine Negativzinsen zahlen müssen, sondern für täglich verfügbare Gelder sogar noch Zinsen erhalten. Sie sollten jedoch bedenken, dass Einlagen wie Guthaben bei Banken innerhalb der Europäischen Union auf dem Girokonto, Tages- und Festgeld grundsätzlich nur bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich abgesichert sind.

       

      • Einlagensicherungsumfang im Auge behalten

      Wer Größenordnungen jenseits der 100.000 Euro verwahren lassen möchte, sollte sich sorgfältig informieren, ob die Bank einen erweiterten Schutzumfang bietet. Der kann vom freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) über eigene Fonds öffentlicher Banken bis hin zu Institutssicherungen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken reichen.

      Gut zu wissen

       

      Eine Bank darf nur dann Negativzinsen von Ihrem Konto abziehen, wenn Sie dem vorher schriftlich zugestimmt haben. Diese Zinsen dürfen dann erst ab dem Datum Ihrer Unterschrift berechnet werden. Wenn Sie die Zustimmung verweigern, kann es passieren, dass die Bank die Geschäftsbeziehung mit Ihnen beendet.