05. Mai 2025
Liquidität
Unternehmerische Stabilität hängt nicht nur von guten Ideen und solider Arbeit ab, auch die Organisation der Finanzen spielt eine zentrale Rolle. Was viele unterschätzen: Die Wahl und die Verteilung der Bankverbindungen können im Ernstfall über den Fortbestand des Unternehmens entscheiden.
Ein durchdachtes Kontensystem schützt vor unerwarteten Sperrungen, schafft klare Strukturen für Rücklagen und verbessert die Bonität. Unsere Empfehlung: Fünf gezielt eingesetzte Konten, verteilt auf verschiedene Banken, sorgen für maximale Sicherheit und Flexibilität.
Die ideale Kontenstruktur für Unternehmer besteht aus:
Diese Konstellation sorgt für Stabilität, Transparenz und eine saubere Trennung von Geschäfts- und Privatfinanzen.
Wer geschäftliche und private Finanzen vermischt und diese zudem bei derselben Bank führt, begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit. Wird das Geschäftskonto gekündigt, kann es passieren, dass die Bank offene Forderungen kurzerhand mit dem Privatkonto verrechnet. Im schlimmsten Fall wird gleich die gesamte Geschäftsbeziehung beendet. Die Folge: Der Unternehmer verliert seine finanzielle Handlungsfähigkeit und der Neustart bei einer anderen Bank gestaltet sich deutlich schwieriger. Diese Risiken lassen sich durch konsequente Trennung vermeiden.
Ein oft unterschätzter Vorteil: Die separate Führung von geschäftlichen und privaten Bankverbindungen wirkt sich positiv auf Ihre Kreditwürdigkeit aus. Denn viele Banken beziehen bei der Bonitätsbewertung auch das Zahlungsverhalten von Privatkunden ein, sofern alles bei derselben Bank läuft. Hat die Geschäftsbank jedoch keinen Einblick in Ihre privaten Transaktionen, erfolgt die Einschätzung objektiver und unternehmerischer. Gerade bei Finanzierungen oder Investitionen kann diese Abgrenzung den entscheidenden Unterschied machen.
Ein besonderer Punkt betrifft den Kündigungsschutz von Girokonten: Die meisten Banken können einem Geschäftskunden ohne konkreten Anlass das Konto kündigen. Ein Urteil des Oberlandesgerichts Bremen aus dem Jahr 2011 bestätigte dies ausdrücklich.
Anders verhält es sich bei Sparkassen. Aufgrund ihrer AGB benötigen sie für die Kündigung eines Girokontos sachliche Gründe. Diese vertragliche Absicherung kann in Krisenzeiten entscheidend sein. Deshalb sollte mindestens eines der beiden Geschäftskonten bei einer Sparkasse geführt werden.
Neben den Girokonten sind auch zwei Tagesgeldkonten aus folgenden zwei Gründen sinnvoll: Liquiditätsmanagement und Zinsvorteile.
Tagesgeldkonten sind kostenfrei, verzinst und bieten jederzeit vollen Zugriff.
Ein oft übersehener Punkt betrifft die Aufbewahrungspflichten nach § 147 der Abgabenordnung: Elektronisch gespeicherte Kontoauszüge im PDF-Format reichen in vielen Fällen nicht aus. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Archivierung der Originalausdrucke, welche Sie entweder per Post oder über den Kontoauszugsdrucker erhalten.
Diese Sorgfalt schützt nicht nur vor Ärger mit dem Finanzamt, sondern gewährleistet auch eine professionelle Buchhaltung.
Fünf Konten, bestehend aus drei Girokonten und zwei Tagesgeldkonten, sind für Unternehmer keine Spielerei, sondern eine strategische Notwendigkeit. Sie sichern Ihre Zahlungsfähigkeit, stärken Ihre Bonität und geben Ihnen in kritischen Momenten den nötigen Handlungsspielraum.
Tipp zum Schluss: Prüfen Sie noch heute Ihre eigene Kontenstruktur. Sind Sie für den Ernstfall gerüstet?
Die clevere Alternative zum Unternehmenskredit
Smarte Finanzlösungen für nachhaltigen Erfolg!
Mehr erfahren